Artikel: WELCHE NAHRUNGSMITTEL SIND ZUM KOCHEN VON HUNDEFUTTER GEEIGNET?
WELCHE NAHRUNGSMITTEL SIND ZUM KOCHEN VON HUNDEFUTTER GEEIGNET?
Jeden Abend steht eine frisch gekochte Mahlzeit auf dem Tisch. Wieso denn nicht auch für deinen Liebling?
Schon lange ist es nichts Außergewöhnliches mehr, seinem Vierbeiner eine frisch zubereitete Mahlzeit vorzusetzen. Für viele bedeutet das jedoch zusätzliche Arbeit und viel Anstrengung. Mit dem richtigen Futter bekommt dein Liebling eine vollwertige und schmackhafte Mahlzeit, ohne viel Zeitaufwand und freut sich bestimmt genau so sehr über ein Menü aus der Dose, wie über eine gekochte Mahlzeit aus dem Topf.
Trotzdem möchtest du deinem Vierbeiner mal eine extra Portion Liebe und Aufmerksamkeit in Form eines frischen Menüs bereiten?
Dann solltest du unbedingt wissen, welche Lebensmittel aus unserem Kühlschrank oder unserer Speisekammer auch im Hundenapf landen dürfen und welche auf keinen Fall einen Platz im Futternapf haben sollten.
Welche Lebensmittel sind besonders gesund für deinen Hund?
Grundsätzlich kannst du eine Vielzahl an Lebensmitteln, die auf unserem Teller landen, in gekochter Form auch an deinen Liebling verfüttern.
Fleisch
Die gängigsten Fleischsorten kannst du in der Regel alle für Hundemahlzeiten verwenden. Wichtig ist jedoch, dass du unbedingt darauf achtest, dass das Fleisch wirklich richtig durchgegart ist. Bei Schweine- oder Hühnerfleisch kann es sonst zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen.
Rohes Schweinefleisch kann, das für Hunde und Katzen tödlich verlaufende Aujetzkysche Virus übertragen. Diese Erkrankung kommt in deutschen Hausschweinbeständen mittlerweile zwar fast nicht mehr vor, jedoch ist hier trotzdem Vorsicht geboten! Ausreichend erhitztes Schweinefleisch stellt dagegen keine Gefahr dar.
Rohes Geflügelfleisch ist häufig mit Bakterien wie Salmonellen oder Campylobacter kontaminiert und sollte daher zum Schutz von Hund und Mensch nicht roh verfüttert werden. Bei Rind- oder Lammfleisch ist es hingegen unbedenklich, wenn der Kern noch leicht rosa ist. Wie mag es dein Hund am liebsten… medium oder well done?
Fisch
Lachs ist ein richtiges Superfood. Der fetthaltige Fisch liefert deinem Vierbeiner nicht nur gute Eiweiße, sondern auch Omega-3-Fettsäuren, die für deinen Liebling gesundheitsfördernd sind. Völlig ausreichend ist, wenn 1-2-mal die Woche Fisch auf dem Speiseplan deines Hundes steht.
Fisch sollte auf jeden Fall durchgegart sein. Roher Lachs kann leicht von Bakterien wie „Rickettsien“ oder Lebensmittelkeimen wie „Listerien“ befallen sein. Außerdem haben einige Fischsorten eine hohe Thiaminasekonzentration.
Thiaminase ist ein Enzym, dass das wichtige Vitamin B1 spaltet und dieses so unbrauchbar für den Organismus macht. Fischsorten, die einen hohen Thiaminasegehalt haben sind Zander, Karpfen und Sardinen. Hier solltest du darauf achten, dass der Fisch ausreichend erhitzt wurde. Keinen oder einen verschwindend geringen Thiaminasegehalt haben Fischsorten wie Lachs, Thunfisch und Kabeljau.
Das enthaltene Enzym ist jedoch nur bei der Fütterung rohen Fisches ein Problem, da es durch das Erhitzen deaktiviert wird.
Auch bei deinem Vierbeiner gilt: Gräten müssen entfernt werden. Dein Hund kann sich genauso an spitzen, großen Gräten verschlucken, wie du!
Kohlenhydratträger
Nudeln, Kartoffeln oder Reis dürfen in gekochter Form ebenfalls auf dem Speiseplan deines Hundes stehen.
Kartoffeln solltest du immer kochen und die grünen Stellen sowie die Keimansätze großzügig wegschneiden, da sie den Giftstoff Solanin enthalten, welcher Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen kann. Bei einer Aufnahme einer zu großen Menge können sogar zentralnervöse Symptome auftreten. Frische Kartoffeln, ohne Keimansätze, sind daher die Besten!
Gemüse
Zu den wirklich gesunden Gemüsesorten gehören für deinen Vierbeiner Brokkoli und Karotten. Brokkoli enthält viele essenzielle Nährstoffe, wie Calcium, Magnesium und Vitamin C, die deinem Liebling viel Gutes tun. Auch Karotten schmecken nicht nur superlecker, sie fördern außerdem die Verdauung.
Es gibt jedoch ein paar Sonderfälle, auf die du unbedingt verzichten solltest. Kleine Zwiebelgewächse wie Küchenzwiebeln, Knoblauch, Lauch oder Porree sollten keinen Platz im Napf deines Vierbeiners haben. Sie enthalten für Hunde und Katzen den giftigen Wirkstoff Alliin. Diese schwefelhaltige Aminosäure kann die Zerstörung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) bewirken.
Obst
Äpfel und Birnen gehören zu den gesündesten Obstsorten für Hunde. Beide sind richtige Vitaminbomben und haben einen hohen Anteil an Ballaststoffen, die die Verdauung anregen.
Sehr säurehaltige Obstsorten, wie Orangen oder Ananas fütterst du am besten nur selten und in geringen Mengen.
Komplett verzichten solltest du auf Weintrauben. Manche Hunde können die kleinen süßen Früchte ganz ohne Probleme vertragen, bei anderen wiederum können bereits bei der Aufnahme kleiner Mengen starke Vergiftungssymptome auftreten. Von welchem Wirkstoff diese Symptome ausgehen, ist aktuell noch nicht bekannt. Die Superfruit Avocado eignet sich super für Guacamole oder einen leckeren Avocado-Toast, nicht jedoch für deinen Liebling. Die grüne Powerfrucht steht im Verdacht, die Herzmuskelzellen deines Vierbeiners anzugreifen. Für viele Tiere ist dieses Phänomen bereits klar beschrieben, wie beispielsweise für Vögel. Wie sich die Powerfrucht auf deinen Vierbeiner auswirkt, ist bis dato noch nicht wissenschaftlich belegt, dennoch solltest du deinem Hund vorsichtshalber keine Avocado anbieten.
Süßwaren
Auf die Verfütterung von Schokolade muss unbedingt verzichtet werden. Das enthaltene Theobromin wirkt auf Hunde und Katzen wie ein starkes Nervengift. Bei einer zu hohen Dosis kann es sogar zum Tod führen!
Im Zusammenhang mit der Verfütterung von Süßigkeiten muss auch vor dem Zuckerersatzprodukt Xylit (= Birkenzucker) gewarnt werden. Kommt dein Liebling mit diesem Süßungstoff in Berührung, ist eine extrem hohe Insulinausschüttung die Folge, die zu einer daraus resultierenden Hypoglykämie führt. Eine Hypoglykämie ist ein starker Abfall des Blutzuckerspiegels, das schnell zum Bewusstseinsverlust oder schlimmerem führen kann.
Milchprodukte
Hunde können eine Laktoseintoleranz entwickeln. Das bedeutet, dass der Körper das Enzym „Laktase“, das zum Abbau und zur Aufspaltung von Milchzucker (Laktose) notwendig ist, nicht mehr oder nur noch in sehr geringen Mengen produziert.
Welpen werden ca. ab der 4. – 5. Lebenswoche von der Muttermilch entwöhnt und fangen an, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Werden in der Zeit der Umstellung und auch danach keine Milchprodukte gefüttert, beginnt der Körper sich umzugewöhnen und weniger Laktase zu produzieren. Das kann jedoch individuell unterschiedlich sein.
Einige Milchprodukte, wie Hüttenkäse, Buttermilch und bestimmte Käsesorten sind sogar gesund für deinen Vierbeiner und schmecken ihm sicherlich besonders gut.
Hüttenkäse hat einen niedrigen Laktose- und Fettgehalt, weshalb er sich als kleines Extra im Napf deines Vierbeiners besonders gut macht. Auch Joghurt und Quark enthalten viele Milchsäurebakterien. Ihnen wird eine positive Wirkung auf die Verdauung nachgesagt. Außerdem machen sie das Milchprodukt für deinen Vierbeiner verträglicher.
Mit dem Fettgehalt verhält es sich bei deinem Liebling genau wie bei dir. Ein höherer Fettgehalt ist eher für untergewichtige, sehr schlanke Hunde geeignet, die ein oder zwei Kilo mehr auf den Rippen vertragen können. Ein niedriger Fettgehalt eignet sich dagegen für kleine Schleckermäuler, die etwas zu viel mit sich herumschleppen.
Achte bei dem Fettgehalt jedoch darauf, dass er nicht zu übermäßig hoch ist. Sehr fettreiche Nahrung ist für Hunde und auch für Katzen nicht geeignet und kann nur schlecht vertragen werden. Crème fraîche, Schmand, Sahne oder Butter sollte daher nicht in der Mahlzeit enthalten sein.
Als richtige Delikatesse gilt unter den Vierbeinern Käse. Manche Käsesorten sind jedoch nicht geeignet, da sie einen zu hohen Fettgehalt haben oder einen hohen Laktosegehalt aufweisen.
Aber: wenn du zur richtigen Sorte greifst, kannst du deinen Hund zwischendurch mal mit einem käsigen Snack verwöhnen.
Gut geeignet sind einige Hartkäse oder Schnittkäse-Sorten.
Hartkäse enthält sehr wenig Laktose, da sich diese über den langen Reifungsprozess in Milchsäure verwandelt. Hartkäse enthält wenig Feuchtigkeit, weshalb der Fettgehalt anteilig deutlich erhöht ist. Damit dein Liebling keine Magen-Darm-Probleme bekommt, muss er sich bei käsigen Leckereien also mit einer kleinen Portion begnügen.
Gut geeignete Hartkäse-Sorten sind beispielsweise Emmentaler oder Manchego.
Bei Schnittkäse eignen sich Gouda, Edamer und Tilsiter.
Kräuter/Pflanzen
Einige Kräuter verfeinern die Mahlzeit deines Lieblings und wirken sich zusätzlich positiv auf den Körper aus.
Rosmarin und Bohnenkraut enthalten ätherische Öle, die als natürliche Geschmacksverstärker funktionieren. Für Vierbeiner, die an Appetitlosigkeit leiden, wird das Futter durch diese Kräuter zum Geschmackserlebnis und bringt ihnen womöglich die Freude am Futter wieder. Bohnenkraut ist außerdem ein natürliches Mittel gegen Blähungen und Verstopfungen.
Kamille und Thymian sind wahre Wundermittel. Beide haben eine wohltuende und beruhigende Wirkung. Als Inhalat oder Sirup können sie sich sogar positiv auf die Atemwege auswirken.
Kamillentee kennst du bestimmt selbst und weißt von seinen vielfältigen positiven Eigenschaften.
Natürlich gibt es auch bei Kräutern einige Ausnahmen.
Bärlauch und Schnittlauch gehören genau wie Zwiebel und Knoblauch zu den Lauchgewächsen. Wie bereits vorher erwähnt, ist diese Pflanzenfamilie für Hunde und Katzen hochgiftig. Du solltest sie also auf jeden Fall meiden und aus dem Napf des Hundes ausschließen.
Scharfe Gewürze oder Kräuter werden von Hunden und Katzen grundsätzlich schlecht vertragen und sollten daher auch nur auf deinem Teller landen.
Fazit
Verzichtest du auf alle weniger gut verträglichen und schädlichen Lebensmittel im Futternapf deines Lieblings, spricht nichts dagegen, deinem Vierbeiner eine gelegentliche oder regelmäßig gekochte Mahlzeit zu servieren. Allerdings solltest du dann eine Rationskalkulation durchführen lassen, damit du Unter- und Übergewicht vermeiden kannst.
Auch kannst du mit diesem Wissen ganz einfach an den Zusammensetzungen auf den Futterdosen/Beuteln von Futterherstellern erkennen, ob es sich um Futter in guter Qualität und um gesunde Zutaten handelt.
Es kann natürlich vorkommen, dass dein Liebling einige der gesunden Nahrungsmittel nicht mag und sie deshalb verschmäht, trotzdem ist es gut für dich zu wissen, auf welche Alternativen du umsteigen kannst und welche du definitiv meiden solltest.